Schlechte Karten für DAB

Das sichere Aus für alle DAB-Träume in Deutschland: Der aktuelle Bericht der „Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten“ stellt fest, dass es in 10 Jahren subventionierter Versuchsprogramme nicht gelungen ist, ausreichend Akzeptanz für den Kauf entsprechender Empfangsgeräte zu schaffen. Der „DAB-Ansatz“ verspreche keine erfolgreiche Digitalisierung des Rundfunks in Deutschland, heisst es weiter. Damit scheinen sich die Befürchtungen von Günther Müchler, Programdirektor des Deutschlandradios, zu bestätigen.

Seit 1995 wird DAB in Deutschland getestet und subventioniert. Von Anfang an waren alle Maßnahmen halbherzig. Öffentlich-rechtliche und private Sender stritten sich um die Finanzierung und darum wer, wieviel Geld einsteckt, bzw. ausgibt. Die Bundeswehr befürchtete eine Störung ihres Funkverkehrs, was zu einer technischen Leistungsverminderung und langen Diskussionen führte.

Für kleinere (private) Sender war DAB nie so richtig interessant. Bereits vor 10 Jahre setzte man lieber auf den Ausbau von Internet-Plattformen. Eine damals noch durchaus visionäre Einschätzung. Die schnelle Entwicklung aber gibt den Machern nachträglich Recht und lässt DAB heute als „Digital-Dino“ erscheinen.

Eigentlich soll der analoge Rundfunk in Europa spätestens 2012 endgültig abgeschafft werden. Ob in Deutschland dann noch jemand DAB braucht, darf bezweifelt werden. In anderen Ländern ist man weiter. Hierzulande wurde – wie so oft – eine gute Entwicklung verschlafen, zerredet und bürokratisiert. (ak)

Lesen Sie dazu mehr von Peter Mühlbauer in Telepolis.

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