Es soll die ganz große Show werden, die Krönung des Comebacks von Udo Lindenberg. Nach kleinen Theatern wieder die großen Hallen. Nach langer Pause wieder neue Songs – und der Beweis, dass der «Pate des Deutschrocks» sich noch lange nicht zur Ruhe gesetzt hat.
Die Musikerlegende geht von diesem Montag an mit dem Album «Stark wie Zwei» auf Deutschlandtour, 15 Konzerte stehen bis zum 25. Oktober auf dem Programm. «Das ist ein Raketenjahr für mich! Nach so langer Zeit immer noch die großen Hallen zu füllen – darüber freue ich mich wie ein kleiner Junge», sagt er und gesteht: «Das Lampenfieber verschwindet nie. Aber zu cool sollte man sowieso nie sein, sondern immer speedy genug.»
Für einige Tage hat die «Panik-Zentrale», wie der «Panikrocker» sein Zuhause im Hamburger Hotel Atlantic nennt, derzeit ihren Sitz an die Ostsee verlagert. Fast schon traditionell bereiten Lindenberg und seine Band sich in Timmendorfer Strand auf die Tour vor. Meetings, Proben, Interviews – der 62-Jährige macht Druck. Alles soll stimmen. So flexibel er selbst gern ist – auf der Bühne ist Lindenberg ein Perfektionist. «Ich bin zwar kein Sklave der Dramaturgie und habe gern Freiräume, aber der Ablauf muss perfekt klappen», sagt er nach einer erneuten Generalprobe am Mittwochabend. Bis am Montag in Rostock sein goldener «Rocktober» anbreche, gebe es noch weitere Änderungen.
Die Tour ist ihm wichtig, vor allem diese Tour. Noch vor wenigen Monaten hätten nur wenige Menschen daran geglaubt, dass Lindenberg noch mal die Spitze der Charts erobert. «Manchmal ist es nicht leicht, mit der Zukunft gegen solch eine Vergangenheit anzukommen», sagte er damals. Und triumphierte wenig später über seine eigenen und andere Zweifel. Sein neues Album, das erste nach acht Jahren, stürmte auf Platz 1, sammelte Gold und Platin. Lindenberg wollte «endlich wieder das ganz große Ding» – und hat es mit «Stark wie Zwei» geschafft. mehr unter anderem in sueddeutsche.de