Piratenpartei nutzt gesellschaftlichen Trend

Die Piratenpartei wird nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Ulrich Sarcinelli bei der Bundestagswahl weit unter der Fünf-Prozent-Hürde bleiben. Sie bekomme möglicherweise ein bis zwei Prozent der Stimmen, sagte Sarcinelli in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Der Wissenschaftler der Universität Koblenz-Landau glaubt aber, dass die Piratenpartei durchaus langfristige Überlebenschancen hat. „Die Tatsache, dass diese Partei in anderen Ländern seit geraumer Zeit existiert, spricht eher dafür, dass sie kein kurzfristiges Phänomen ist“, sagte er. (…)

Nach seiner Einschätzung gewinnt die Piratenpartei vor allem Menschen für sich, die sich von den etablierten Parteien verabschiedet haben – und auch jüngere Leute ohne große Parteipräferenzen. „Die Piratenpartei profitiert, wie auch andere neue Anbieter auf dem politischen Markt, von einer verbreiteten Unzufriedenheit mit dem Parteiensystem überhaupt“, sagte er.

Zudem nutze der Partei den gesellschaftlichen Trend zu mehr politischer Unverbindlichkeit und informellen Strukturen. „Zum Lebensgefühl der modernen Netzgesellschaft gehört die Vorstellung einer durch das Internet lose zusammengehaltenen Gesellschaft“, sagte der Wissenschaftler. Dieses sei verbunden mit der „zentralen Forderung“ eines frei zugänglichen Netzes, das Information und Kommunikation überall und jederzeit kostenfrei verfügbar mache. mehr

Quelle: dpa
[via]

(Dies soll keine Parteienwerbung sein. Die Einschätzung von Ulrich Sarcinelli ist allgemein interessant [ak].)

Eine Antwort auf „Piratenpartei nutzt gesellschaftlichen Trend

  1. aktualisiert am 14.09.2009:

    Die Piratenpartei will im Umfeld des Branchentreffs all2gethernow (a2n), der vom 16. bis 18. September in Berlin stattfindet, eigene Veranstaltungen unter dem Titel „PirateKomm“ anbieten. Im Rahmen des a2n-Barcamps am 16. September gestalten die Piraten den Workshop „Urheber- und Nutzungsrecht in den neuen Medien“ und laden abends zu einer Party mit Livemusik in den Berliner Club Maria am Ostbahnhof.

    Mit der Präsenz im a2n-Umfeld will die Piratenpartei nach eigener Aussage „ein Zeichen setzen für die Realisierbarkeit einer Musikwirtschaft, die sich vorrangig an den Interessen von Künstlern und Konsumenten anstelle der Verwertungsindustrie orientiert“.

    „Wenn die Musikverwertungsindustrie uns unsere Parties und unsere Diskussionsveranstaltungen entzieht, machen wir die eben einfach selbst“, sagt Florian Bischof von der Piratenpartei. „Das Scheitern der Popkomm ist das Scheitern eines überholten Geschäftsmodells. Die Piratenpartei setzt mit der PirateKomm Kurs auf eine andere Musikwirtschaft.“

    Quelle: MusikWoche

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