Udo Lindenberg fördert den Nachwuchs
„Gegen Gesülze und seichtes Gesäusel in der Pop- und Rockmusik.“ Mit der Udo-Lindenberg-Stiftung möchte die Musikerlegende junge Texter und Musiker fördern. Lindenberg, der als Pionier der deutschsprachigen Rockmusik in den 70er Jahren seine Karriere startete, will seine Nachwuchskollegen ermuntern und ihnen Mut machen. „Wir suchen neue Wege gegen das Mitmarschieren in der Masse“, erklärt er. „Wir brauchen provokante Texte, die sich nicht anpassen an den Superstar-Schrott. Keine Rücksichtnahme auf Format-Radios und uncouragierte Plattenfirmen.“
Bei dem erstmals gestarteten Band-Wettbewerb geht es um neue Text- und Gedichtvertonungen, inspiriert durch die Werke von Lindenberg selbst und vom Dichter Hermann Hesse (1877-1962). „Lindianische Panik und Steppenwölflinge vereint unter einem Hut“, meint der Musiker, der seit seiner Jugend in Hesse einen „Inspirator und Impulsgeber“ sieht. Mit der vor einem Jahr in Hesses Geburtsstadt Calw (Baden-Württemberg) gegründeten Stiftung hat Lindenberg den «Panikpreis» ausgeschrieben. Zunächst nur für Nachwuchsmusiker aus Baden-Württemberg gedacht, wurde der Wettbewerb jetzt für Bands aus ganz Deutschland geöffnet. „Es gab so viele Interessenten in allen Ecken der Republik, die wir nicht abweisen wollten“, berichtet er.
Dem Sieger des Wettbewerbs, bei dem man sich bis zum 29. Februar 2008 im Internet bewerben kann, winken 3000 Euro und ein Auftritt beim Hesse-Festival „Calw rockt“. Die zweite Band erhält unter anderem einen „Panik-Kursus“ bei Udo in Hamburg mit Besuchen im Studio und in Musikclubs auf der Reeperbahn, die dritte ein Stipendium an der Mannheimer Pop-Akademie. Zudem unterstützt die Stiftung humanitäre Projekte in Afrika wie etwa ein Waisenhaus in Tansania.
Dorit Koch (dpa)