Ob der „Tag des geistigen Eigentums“ am Samstag, wirklich seinem Namen gerecht wird, darf bezweifelt werden. Initiert von den Vereinten Nationen, hat hierzulande nämlich der Bundesverband der deutschen Industrie die Kampagnen-Hohheit an sich gerissen. Und der versteht darunter garantiert etwas anderes als viele Urheber.
Angela Merkel hat heute einen offenen Brief von Kreativen und Verlegern erhalten. Darin fordern sie den „angemessenen Schutz ihrer Werke zur Chefsache“ zu machen. Initator dieser Kampagne ist der Bundesverband Musikindustrie. Die Künstler haben sich offenbar recht vorschnell zur Unterschrift entschlossen. Viele im Brief angebrachte „Fakten“ bleiben nämlich unbelegt.
Dazu lesenswert: laut.de
Positiv an der ganzen Aktion ist allerdings der Schülerwettbewerb.
Mehr dazu: http://www.ideenliebe.de/
Da gibt es auch einen guten Journalistenbereich. Die Initiative der Kreativen finde ich auch grenzwertig. Vor Allem, wenn man sieht, wer unterzeichnet hat … die Satten und Etablierten, die längst auch ein Teil der Musikindustrie geworden sind. Einigen auf der Liste hätte ich einen kritischeren Blick zugetraut. Es gilt immer noch der alte Spruch: Glaub keinen Fakten, die Du nicht selbst in Auftrag gegeben (wahlweise: gefälscht) hast.
Schade das sich auch Künstler wie Herbert Grönemeyer und Michael Mittermeier vor den Karren der Musikindustrie spannen lassen, um bei der Kriminalisierung der Kinderzimmer mitzuhelfen!
Einen guten Song zum Thema gibt es unter:
http://tinyurl.com/2om5y9
Liebe Grüße
Mel
Hier ist die Antwort der Kanzlerin zu finden:
http://www.bundeskanzlerin.de/nn_4894/Content/DE/Podcast/2008/2008-04-26-Video-Podcast/2008-04-26-video-podcast.html
Der „bessere“ offenen Brief kam von DATA Deutschland:
http://www.udo-lindenberg-stiftung.de/-wir-fordern-dass-deutschland-zu-seinem-wort-steht-.50634.htm
Da wären die Unterschriften besser aufgehoben gewesen …
Mehr zu data gibts hier: http://www.data.org