In einer Höhle auf der indonesischen Insel Java haben Wasserbau-Experten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ein unterirdisches Stauwerk mit integrierter Wasserkraftanlage errichtet. Ende Juli haben sie die Anlage erfolgreich getestet: Ihnen ist es gelungen, die Karsthöhle vollständig einzustauen. Mit dem weltweit einmaligen Projekt wollen die Wissenschaftler der Wasserknappheit im Süden der Insel begegnen. Ab kommendem Jahr liefert das Höhlenkraftwerk Trinkwasser für 80.000 Menschen.
Das Karstgebiet Gunung Kidul an der Südküste Javas zählt zu den ärmsten Regionen Indonesiens. Für eine ertragreiche Ernte ist der Boden zu karg, in der Trockenzeit versiegen die Fließgewässer. Das Wasser der Regenzeit versickert rasch. „Es sammelt sich aber in einem unterirdischen Höhlensystem“, erklärt Professor Franz Nestmann, Projektleiter vom Institut für Wasser und Gewässerentwicklung (IWG) der Universität Karlsruhe. „Diesen natürlichen Wasserspeicher haben wir mit dem Höhlenkraftwerk erschlossen.“ mehr