Typen mit Haltung

!cid_D76D5A49-C421-4ED2-8ED7-2809DF2B4FFCMusik ist eine große Möglichkeit, Haltung zu vermitteln. Schwierig ist es, wenn alle Töne gnadenlos der Vermarktungslogik unterworfen werden, wenn’s nur und immer um Geld geht und schlussendlich Lieder entstehen, bei denen die Brustgröße und der letzte Bettgefährte der Interpretin wichtiger sind als der Text. Udo Lindenberg stemmt sich da dagegen – und hat den Arno Köster in seinem Team, dem der Tanner ja sowieso öfter über den Weg läuft. Und da es den Panik-Preis der Udo-Lindenberg-Stiftung gibt, hat Tanner einfach mal nachgehakt.

Einen wundervollen guten Tag, lieber Arno. Du bist ja Udo Lindenbergs Mann für die Öffentlichkeitsarbeit – und wir laufen uns hier auch immer mal über den Weg, schließlich wohnst Du hier in Leipzig. Nun ist zum fünften Mal der Panikpreis der Udo Lindenberg Stiftung ausgeschrieben. Was ist dies denn? Ein Preis für den architektonisch am besten gelungenen Panic-Room?

Tach, bester Volly. Das wäre mal ein Preis, den sollten wir vielleicht mal ausloben. Nein, der Panikpreis ist der einzig kommerzielle Musiknachwuchspreis, bei dem es um die Texte geht, frei nach der Lebensphilosophie von Udo und Hermann Hesse, der für ihn stets ein Seelenverwandter war. „Sei Du selbst“, ist der Satz, der beide Lebenseinstellungen am besten auf den Punkt bringt. Wir wollen mit dem Preis die jungen Künstler ermutigen, die noch was zwischen den Ohren haben, also Wert auf Texte und Eigenständigkeit ihrer Musik legen. Individuelle Typen mit Haltung sind gefragt! Gerade in diesen Zeiten, in denen es so viel zu sagen gäbe, aber so manches in der Musikszene verflacht ist und im Banalismus versinkt. Unterhaltung hat auch was mit Haltung zu tun. Die jungen Musiker, die das pflegen, wollen wir suchen und fördern.

Ich hörte von einem veränderten Modus. Erzähl mal bitte, welche Veränderungen wurden denn vorgenommen?

Bisher war es so, dass wir immer ein Livefinale in der Hesse-Geburtsstadt Calw gemacht haben. Da sind dann die sechs Finalisten gegeneinander angetreten. Diese Finale wird es in dieser Form nicht mehr geben. Es war zu teuer und unserer Meinung nach auch nicht nachhaltig genug für die Gewinnerbands. Deshalb haben wir ab sofort unsere Zusammenarbeit mit der Popakademie in Mannheim verstärkt. Die von uns ausgewählten Bands, spielen live vor der Jury ebenda und dann werden wir die Gewinner wählen.

Die Popakademie wird dann mit allen Drei gezielt arbeiten und das insgesamt über ein Jahr lang. Das wird nach individuellen Bedürfnissen passieren. Eine Band braucht mehr PR-Coaching, eine andere muss vielleicht im Bereich Songwriting gecoacht werden, andere bei den Texten. Außerdem können unsere Gewinner die Logistik der Popakademie nutzen. Also dort auch mal ins Studio gehen, oder bei internen Konzerten auftreten. mehr

Interview: Volly Tanner, erschienen in Leipziger Internet Zeitung

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