Anderthalb Meter bis zum Abgrund

Seit 29 Jahren gibt es die Kulturarena Jena. Gemeinsam mit dem Rudolstadt Festival, ist sie eines der kulturellen Aushängeschilder Thüringens. Erstmalig in ihrer Geschichte, kann sie in diesem Jahr nicht stattfinden. Hygiene- und Sicherheitsauflagen verhindern es, große und auch kleinere Veranstaltungen durchzuführen. Schon jetzt haben viele in der Branche tätige Menschen existenzielle Probleme.

Auf dieser Grundlage hat die Kulturarena Jena eine Petition an Bundeswirtschaftsminister Altmaier gerichtet. Sie fordert einen bundesweiten Rettungsschirm für die Veranstaltungsbranche. Gleichzeitig wenden sich Kulturarena Jena, das Rudolstadtfestival und Känguruh Production aus Halle in einem Positionspapier an die Landesregierung. Auszüge:

„Aus der Anfang März gehegten Hoffnung, ab dem Sommer 2020 den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können, ist mittlerweile Gewissheit geworden, dass bis Ende August nur in geringem Umfang Veranstaltungen möglich sind. Und das nur, wenn die Zahl der Corona-Infizierten infolge der absolut notwendigen Schul- und KITA-Öffnung nicht wieder rapide nach oben schnellt. Und selbst wenn diese Entwicklung nicht eintritt, werden Veranstaltungen angesichts der notwendigen Hygieneregeln nicht auf einem wirtschaftlich gesunden Fundament durchführbar sein. Wenn dieser beschriebene Gegentrend eintritt, wird es für die politischen Krisenmanager auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene keine anderen Möglichkeiten geben, als die Lockerungen zurückzunehmen und den Lockdown wieder anzuziehen.

Dieses Szenario würde zum völligen Zusammenbruch der gesamtdeutschen und nicht nur der Thüringer Veranstaltungsbranche führen. Jede abgesagte Veranstaltung bedeutet, dass ein Künstler keine Gage erhält. Jede abgesagte Veranstaltung bedeutet, dass ein Veranstaltungstechnikunternehmen keine Umsätze generiert, um die laufenden Investitions- oder Überbrückungskredite zu bedienen. Jede abgesagte Veranstaltung bedeutet, dass ein Veranstaltungsgastronom keine Umsätze generiert. Jede abgesagte Veranstaltung bedeutet, dass der Betreiber einer Messe- oder Veranstaltungshalle keine Mieteinnahmen erzielt. Auch großen Ticketsystembetreibern, Veranstaltern, Agenturen, PCOs und vielen anderen Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette der Veranstaltungswirtschaft droht der völlige wirtschaftliche Kollaps, wenn sich die Gesamtsituation nicht grundlegend spätestens ab September 2020 verändert. Und bereits zuvor werden viele Kollegen und Kolleginnen das unternehmerische Handtuch werfen müssen.  (…)“

Hier findet Ihr das komplette Positionspapier.

Petition unterschreiben !

MDR Thüringen Bericht vom 07. Mai 2020.

Weiterverbreitung ausdrücklich erwünscht !

Quelle: Kulturarena Jena. Fotos: (ak)

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