„Hinterm Horizont macht Schule“, ein Projekt der Udo Lindenberg Stiftung, kommt nach Pforzheim Calw. Es wurde 2011 eigens für die Arbeit mit Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten konzipiert. Ziel ist es, geschichtliches Wissen, Demokratiekompetenz, Selbstbewusstsein, sowie gesellschaftliche und soziale Kompetenz zu vermitteln. In der Vergangenheit wurde dies bereits erfolgreich in Leipzig, Greifswald, im Harz und aktuelle in Milda und Jena durchgeführt. Im Schuljahr 2019/2020 kommt das Projekt erstmals in den Westen.
In der Region stellen sich den Machern zwei neue Herausforderung: Zum einen die Arbeit mit eher westlich geprägten Jugendlichen. Zum anderen nehmen – auf Vermittlung der Sparkasse Pforzheim Calw – drei Schulen teil: aus Pforzheim die Nordstadtschule Gemeinschaftsschule und die Brötzinger Schule GWRS, aus Calw die Heumadenschule. Rund 100 Schülerinnen und Schüler werden in verschiedenen Arbeitsgruppen ihre eigene Version der deutsch-deutschen Liebesgeschichte erarbeiten und diese im November 2020 öffentlich aufführen. Gecoacht und unterstützt werden sie dabei durch Schauspieler und Experten von Stage Entertainment, die maßgeblich am Originalmusical beteiligt waren. Federführend wird das bewährte Team der Udo Lindenberg Stiftung sein:
Künstlerischer Leiter ist Noah Fischer, Saxofonist u.a. vom Panikorchester und der „Hinterm Horizont Live-Band“, die Projektleitung macht Stiftungskoordinator Arno Köster. Mindestens zwei mal im Monat kommen zusätzlich Experten und Schauspieler von Stage Entertainment in die Region, um Workshops und Tipps zu geben. Dabei werden neben Schauspiel, Tanz und Musik auch die Bereiche Bühnen- und Kulissenbau, Maske, Technik, oder Medien abgedeckt.
„Hinterm Horizont macht Schule“ – Die Idee
„Hinterm Horizont“, das Musical über eine Liebe zwischen Ost und West in Zeiten des Kalten Krieges, lief fünf Jahre Jahr erfolgreich in Berlin, sowie zwei Jahre auf der Reeperbahn in Hamburg. Es vereint Theaterelemente mit Musicalinszenierungen und Rockshow-Attitüde. Die Handlung zeigt viel über den Alltag in der damaligen DDR.
„Hinterm Horizont macht Schule“ will Jugendliche im Verlaufe eines Schuljahres spielerisch an das Thema „Kalter Krieg“, DDR, sowie deren Umgang mit Freiheit & Kultur heranführen. Neben pädagogischen Elementen und der Beschäftigung mit dem Thema im Unterricht, setzen die Teilnehmer das Musical künstlerisch in Auszügen um. Dabei machen sie Musik, tanzen, oder spielen eine Rolle. Die gemeinsame Beschäftigung mit dem Thema eröffnet neue Horizonte, fördert den respektvollen Umgang miteinander und vermittelt geschichtliche und kulturelle Hintergründe. Musikalische oder schauspielerische Vorkenntnisse sind keine Voraussetzung.
Begleitet wird der Prozess im Unterricht. Hier lernen die Schüler viel über den Alltag in der ehemaligen DDR, sowie über die deutsch-deutsche Musikgeschichte. Entsprechende Schulmaterialien dazu, wurden von Stage Entertainment und der Udo Lindenberg Stiftung in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung erstellt.
Am Projekt beteiligen sich in der Region Pforzheim Calw drei Schulen. Aus diesen wird eine Arbeitsgruppe von bis zu 100 Personen gebildet, die auf freiwilliger Basis das Musical umsetzen. Dabei wird es neben Schauspiel und Tanz, auch Arbeitsgruppen für Bühnenbild und Medien, sowie eine eigens dafür zusammengestellte Schülerband geben.
„Hinterm Horizont macht Schule“ – Die Projektträger
Finanzierende Institution
Sparkasse Pforzheim Calw
Udo Lindenberg Stiftung (Lizenzen)
Udo Lindenberg Stiftung
Koordination und inhaltliche Betreuung des Projekts. Abwicklung vor Ort i.Z. mit den Schulen. Akquise von Referenten zum Thema DDR (außerhalb der involvierten Partner). Koordination von Ausflügen, Workshops, sowie der Abschlussveranstaltung. Kommunikation mit den beteiligten Lehrern. Koordination der involvierten Partner. Künstlerische und allgemeine Projektleitung.
Stage Entertainment/Hinterm Horizont
Choreographen, Drehbuch (in Auszügen), Coaches, sowie Gesprächspartnern zum Thema Theater on Stage und Backstage.
Beteiligte Schulen
Durchführung von Workshops, Arbeit mit den Schülern. Aufbereitung DDR-Geschichte im Unterricht. Ansprechpartner für Coaches und Stiftung. Lokale Projektabwicklung und –koordination. Erstellen von entsprechenden Coachingplänen, in Zusammenarbeit mit der Projektleitung.
Text: (ak). Fotos: PR © ULS